Die Brauerei Bilger war der zweite Großbetrieb, der Gottmadingen die Bezeichnung eines Industriedorfs bescherte. Die Brauerei geht auf den Gründungsvater Johann Nepomuk Bilger zurück, der in den 1820er Jahren die Bierherstellung in einer Gasthausbrauerei aufnahm. Bis in die Jahre 1965 bis 1968 konnte die Brauerei den Bierausstoß auf 219.000 hl/Jahr steigern und gehörte damit zu den 4 größten Brauereien Südbadens. In den Glanzzeiten schenkte die Lufthansa Bilger- Bier in Dosen an Bord ihrer Flugzeuge aus.
Die vormals einem Industrieadel ähnelnde soziale Stellung der Brauereifamilie Bilger verfiel rapide als 1968 die Brauerei über Nacht an die Donaueschinger Fürstenberg Brauerei verkauft wurde. Der 1968 noch 271 Beschäftigte zählende Betrieb wurde 1976 vom Konkurrenten geschlossen.
Das Brauereigelände lag an zentraler Stelle in der Ortsmitte der Gemeinde und wurde in den 1990er Jahren abgerissen und ist einer Wohnbebauung gewichen. Das sog. Sudhaus zeugt neben dem Hotel Sonne und der ehemaligen Fabrikantenvilla noch von den Gebäuden der Brauerei.
Zwei identitätsstiftende Baustrukturen zeugen von der Industriegeschichte. Auf dem Kohlberg steht der ehemalige Sudhausturm der Brauerei Bilger (erbaut 1912), das neben zwei Villenbauten das letzte verbliebene Produktionsgebäude ist. Mit leichten Anklängen an Burgenarchitektur vertritt es sowohl in stilistischer wie auch in bautypologischer Hinsicht die um die von 1880 bis zur Zwischenkriegszeit gängige Brauereibauweise. Insgesammt stand das Gebäude 25 Jahre leer.
(Quelle: Wikipedia)
Das markante Logo und mit dem Bierglas und der kräftigen Farbe war modern und erreichte einen hohen Bekanntheitsgrad. Die roten Bilger Lastwagen waren bis weit ins Land hinein bekannt.